Hochklassiges Ausdauer-Festival an der Förde

Hochklassiges Ausdauer-Festival an der Förde

Jenny Jendryschik Deutsche Meisterin. Debütant gewinnt auf der Langdistanz - Maja Betz macht Hattrick perfekt

Eine neue Rekordsiegerin und ein siegreicher Debütant auf der Langstrecke, emotionaler Meisterjubel und hochklassige Leistungen auf der Mitteldistanz – das waren die sportlichen Eckpunkte eines emotionalen Triathlon-Festivals an der Flensburger Förde. Rund 1.600 Aktive machten den OstseeMan-Triathlon in Glücksburg zusammen mit Tausenden von Zuschauern einmal mehr zu einem großen Triathlon-Festival. Knapp 200 eiserne Starter stellten sich im „Hawaii des Nordens“ der Herausforderung der Triathlon-Langdistanz aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen, während sich rund 800 Athleten auf der halb so langen Distanz Tempo und Ausdauer austesteten, während sich rund 600 Spezialisten in den Staffeln in ihren Lieblingsdisziplinen austobten. Bei norddeutschen Sommerbedingungen mit einer frischen Ostsee und Regen auf den ersten und zunehmendem Wind auf den späteren Radrunden hatten die Teilnehmer auf allen Strecken sportliche Schwerstarbeit zu verrichten.

Maja Betz vom SC Ostheim machte auf der Langdistanz nach 9:45:19 Stunden ihren OstseeMan-Hattrick perfekt. Als erste Frau überhaupt schaffte sie nach ihren Siegen 2022 und 2023 nun den dritten Erfolg an der Förde und ist damit jetzt alleinige Rekordsiegerin bei Deutschlands einzigem Langdistanz-Triathlon mit Schwimmstrecke im offenen Meer. Die Athletin aus Franken setzte sich dank eines starken Marathons ungefährdet vor Charlotte Klindworth (USC Kiel/10:11:52 Std.) und Wiebke Krone (Hannover 96 / 10:25:05 Std.) durch. „Beim Schwimmen lief es gar nicht, aber auf dem Rad habe ich mich wieder gefangen und beim Laufen klappte es doch gut. Ich freue mich, dass es hier zum dritten Mal geklappt hat“, fasste die 26-jährige Siegerin
ihre Emotionen zusammen.

Bei den Männer jubelte mit Florian Harbig von TriZack Rostock ein Debütant, der sich erstmal der 226 km langen Distanz stellte. Der 34-jährige nutzte bei seinem Debüt die Gunst der Stunde und schnappte sich in 8:55:08 Stunden unverhofft den Sieg vor dem Belgier Michiel Vervisch (9:04:57 Std.) und dem Hamburger Sören Borcherding (9:09:45 Std.). „Am Ende wurde es zäh und ich wollte es nur noch ins Ziel bringen. Da wäre ich wäre auch mit dem zehnten Platz glücklich gewesen“, erklärte der neue Sieger, der sich als gelernter Radfahrer auch von der regennassen Radstrecke nicht verunsichern ließ und mit hohen Tempo bei der zweiten Disziplin den Grundstein für seinen Erfolg legte. Als bester Schleswig-Holsteiner erkämpfte der Lübecker Tom Beiersdorff in 9:42:41 Stunden den sechsten Platz.

Während die knapp 200 Einzelstarter bis zum Abschlussfeuerwerk am späten Abend ihre Runden auf dem langen Weg zum Ziel drehten, konnten die Teilnehmer des Wettkampfs über die Mitteldistanz (1,9 km – 90 km – 21,1 km) schon mit müden Beinen auf ihr sportliches Tagewerk zurückblicken. Die erstmals in Glücksburg ausgetragenen Deutschen Meisterschaften über die insgesamt 113 km lange Distanz verlagerte bei der 21. Auflage des Ausdauer-Klassikers an der Flensburger Förde den sportlichen Schwerpunkt etwas auf die kürzere, aber immer noch herausfordernde Variante. Für besondere Emotionen sorgte hier der starke Auftritt der neuen Deutschen Meisterin Jenny Jendryschik. Die 26-jährige Flensburgerin, die für das Tri-Team Hamburg startet, nutzte die Chance, auf ihrer Heimstrecke zum DM-Titel zu schwimmen, zu radeln und zu laufen. In starken 4:21:55 Stunden gewann Jendryschik mit deutlichem Vorsprung vor der aus Tübingen angereisten Henrike Prokopp (Post-SV Tübingen/ 4:43:27 Std.).


„Auch wenn man es schon paar Mal gemacht hat, wird es nicht leichter. Es lief nicht so ganz rund, da ich zuletzt ein paar Wochen nicht so hart trainieren konnte. Aber die krasse Stimmung hat mich getragen. Es war fast überall jemand, der mich kannte und angefeuert hat“, beschrieb die Jendryschik die Heimatmosphäre bei dem Rennen, das sie bereits im Vorjahr gewonnen hatte und bei dem ihr der zweite Sieg nun den nationalen Meistertitel bescherte. Bereits auf den ersten Kilometern der Radrunde übernahm die Lokalmatadorin die Führung und baute sie danach immer weiter aus. Die als Zweite ins Ziel gekommene Victoria Fürst (ASV Cham/ 4:41:54 Std.) wurde nach dem Rennen von der Wettkampfjury wegen Annahme fremder Hilfe disqualifiziert.

Während sich auf der Mitteldistanz bei den Frauen schon früh abzeichnete, wer als Erste das Zielband in die Luft heben darf, gestaltete sich das Rennen der Männer so schnell und spannend wie noch nie seit der Einführung der OstseeMan-Mitteldistanz. Finn Große-Freese vom SV Bayreuth erkämpfte sich in 3:44:18 Stunden den Sieg und den Meistertitel. Nachdem er sich auf der Radstrecke bereits vorn mit einsortiert hatte, zog der 23-jährige zu Beginn des
abschließenden Halbmarathons an den beiden bis dahin noch vor ihm liegenden beiden Darmstädtern Lennart Sievers (3:47:55 Std.) und Nils Huckschlag (3:53:04 Std.) vorbei, die ihre Podiumsplätze aber bis zur Ziellinie verteidigten. „Als gebürtiger Rostocker bin ich mit dem Ostseewasser vertraut. Durch die nassen Straßen war es auf der Radstrecke schon schwierig. Aber nach dem letzten Wechsel war ich guter Dinge, dass ich es auf der Laufstrecke für mich
entscheiden kann. Das Gefühl, als Erster über die Strecke zu rennen, war schon cool“, erklärte der neue Champion. Sieben Männer blieben unter der Vier-Stunden-Marke und dem bisherigen Streckenrekord. Vorjahressieger Max Weber vom Eckernförder MTV erkämpfte als bester Schleswig-Holsteiner in 4:00:23 Stunden den achten Platz der Gesamtwertung und konnte sich über den Meistertitel der Klasse M 35 freuen. „Es war schon ein Megarennen und ich habe das Optimum rausgeholt“, stellte Weber fest, nachdem er sich seine Bestmarke auf der Strecke um fünf Minuten verbessert hatte. Hauke Timme vom USC Kiel schrammte nach 4:05:38 Stunden als Elfter knapp den Top-Ten-Rängen vorbei.

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Mirko Groeschner
Mobil:   +49 (0) 176 6176 71 60
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